DDQT-Ethikrichtlinien für Qigong und Taijiquan - FAQ

DDQT-Ethikrichtlinien für Qigong und Taijiquan - FAQ, InfografikDDQT-Ethikrichtlinien sind nicht anerkannt vom Taijiquan-Qigong-Dachverband DTBHier informiert der Qigong-Dachverband Deutschland ev. über Moral, Compliance und Vertrauen. Der Verein ist Gründungsmitglied des DTB (Deutscher Taichi-Bund - Dachverband für Taichi und Qigong ev). DTB-Geschäftsführer Dr. Langhoff grenzt sich ab von der Programmatik der Ethikrichtlinien des DDQT (Deutscher Dachverband für Qigong und Taijiquan). Auf Seminaren der Lehrerausbildungen erklärt der promovierte Philologe verbandspolitisches Hintergrundwissen. Im Mittelpunkt steht nicht die Ethik an sich sondern die "Handlungsorientierung", also der Umgang mit den Statuten in der praktischen Vereinsarbeit des DDQT. Sein Ethikleitfaden ist nicht anerkannt von den DTB-Kooperationspartnern und seiner "ZPP-Lehrerschmiede Deutschland". Gleiches gilt für das DDQT-Gütesiegel, die Ausbildungsordnungen (AO) und die Allgemeinen Ausbildungsleitlinien (AL).

Die DDQT-Ethikrichtlinien sollen den sittlich-moralischen Diskurs nach innen wie nach außen fördern und den Zusammenhalt det Mitglieder stärken. Doch das Projekt steht des öfteren im Rampenlicht der interessierten Öffentlichkeit. Kritisiert wird u. a. die Umsetzung in der Praxis. Ist effektive Compliance hier überhaupt machbar? Ist die DDQT-Ethik wirklich als moralisches Bekenntnis einer Interessenvertretung zu werten? Kann man so die erhoffte Glaubwürdigkeit und Professionalität schaffen?

Die Moral-Vorgaben des DDQT werden auch in Sozialmedien, Foren und Newslettern behandelt, wobei immer neue Zusammenhänge diskutiert werden. Experten lenken hier den Blick über den Tellerrand: Zwar kommunizieren die Statuten die Kernbotschaft an DDQT-Mitglieder und an die Öffentlichkeit - doch ungleich wichtiger wären Beweise einer Eins-Zu-Eins-Umsetzung! Zitate und Feedback zu den Fakten werden hier diskutiert: DDQT-Ethikrichtlinien: FAQ / Umdates.

DTB-Video über die DDQT-Interessensvereinigung

Der DTB-Dachverband grenzt sich ab vom DDQT-Lobbyverband. Zu den Satzungszielen beider Organisationen gehören Förderung und Verbreitung von Taijiquan und Qigong. Ähnlichkeiten bzgl. Logo, Qualitätssiegel, Akademie, Lehrer-Graduierung etc. bergen die Gefahr von Verwechslungen mit dem viel älteren DTB-Dachverband. Dessen grundlegende Qualitätsmerkmale sind neben Transparenz und Teilnehmerschutz der ideologie-freie Faktencheck. Alle DTB-Mitgliedsvereine distanzieren sich vom DDQT. Dies betrifft  die Fach-Bereiche Lehrer-Ausbildung, Berufsprofil, AALL-Richtlinien und Krankenkassen-Anerkennungen. Die Programmatik ist verabschiedet mit dem DTB-Modulhandbuch für ZPP-Zulassung nach § 20. Diese beträgt seit Bestehen der ZPP einhundert Prozent. Das bedeutet: Noch nie wurde ein DTB-Absolvent abgelehnt. Das DDQT-Gütesiegel spielt für das Vdek-Siegel "Deutscher Standard Prävention" keine Rolle. Alle Fachorganisationen der Szene  wurden aus dem ZPP-Leitfaden gelöscht - ganz wie es der DTB zuvor empfohlen hatte.

 

Ethik-Statuten für die moralische Grundhaltung

Als sich der DDQT-Lobbyverband 2003 gründete, führte zu einer verbesserten Transparenz. Die Mitglieder und ihre Vertretung waren erkennbar als die sogenannte "Taijiquan-Qigong-Szene". Für den bereits 1996 gegründeten DTB-Dachverband, der sich als Szene-Korrektiv etabliert hatte, waren damit Erkennbarkeit und Abgrenzung prägnanter geworden. Doch die Szene-Euphorie verlor rasch an Strahlkraft und die frühere Intransparenz nahm wieder zu. Gründungsmitglieder etablierten nach ihrem Austritt eigene Reglements, das DDQT-Gütesiegel wurde von den  Krankenkassen nicht mehr akzeptiert und bemerkenswerte Begebenheiten offenbarten Mängel und Defizite bei der Einhaltung der Ethik-Statuten.

Zusammenfassung / Fokus: Die 2011 beschlossenen DDQT-Ethikleitlinien sind theoretisch sicher ein begrüßenswertes und notwendiges Unterfangen besonders im Hinblick auf Vertrauen, Verantwortung und Teilnehmerschutz. Doch von anfang an lauerten hinter der Fassade von Geschlossenheit die alten Spannungsfelder der Verbände-Politik.

Compliance: Die DDQT-Ethikrichtlinien verpflichten Mitglieder zu fair-anständigem Miteinander in der Taijiquan-Qigong-Szene. Doch werden die Statuten befolgt? Und wie soll man sie mit Leben erfüllen? Mit welchen Konsequenzen ist bei Nicht-Einhaltung zu rechnen? Und die Kernfrage: In wie weit sind Moral und Ethik mit Lobby-Arbeit vereinbar?

Inhalt: Die DDQT-Website ddqt.de spannt einen weiten Bogen zu Moral und Anstand, der all jenes umfasst, was eigentlich im fairen, verantwortungsvollen Miteinander selbstverständlich sein sollte. Demnach werden alle Menschen geachtet, respektiert und wertgeschätzt. Weltanschauung, Arbeitsweise / Methodik, Kultur, Religion sind keine Gründe für Ausgrenzung - ebensowenig Alter, Geschlecht, ethnische Herkunft oder sexuelle Orientierung. *

Programmatik / Mitgliedschaft: Wer im DDQT-Interessensverband tätig sein möchte, willigt ein in die Ethikleitlinien - erst bei Austritt erlischt diese Selbstverpflichtung. Mögliche Verstöße oder Nicht-Beachtungen können direkt an den DDQT-Vorstand gemeldet werden. Dies ist sicher gut gemeint als ein Weckruf für Transparenz und Teilnehmerschutz. Nur die Erfahrung zeigt, ob dies im konkreten Fall immer gewährleistet wird.

Spannungsfeld interkulturelle Normen: Zugehörigkeiten von DDQT-Mitgliedern zu weiteren Organisationen können naturgemäß zu innerlichen Konflikten führen, denn es existiert unter den chinesischen Familien-Dynastien weltweit ein Flickenteppich höchst unterschiedlicher moralischer Werte und Normen. Hier ist interkulturelle Kompetenz ebenso gefragt wie Offenheit und Vertrauen bei den nötigen Übereinkünften auf diesem komplexen Terrain.


DTB-Dachverband über das Verbot von Indoktrination 

Auf ethisch-moralischem Terrain spielen auch weitere komplexe Bereiche eine Rolle. Man denke nur an die Möglichkeit von Indoktrination. Ausbildungen im DTB-Dachverband beachten das sogenannte "Überwältigungsverbot": Lehrende werden sensibilisiert für das Problem von Indoktrination und für die Wichtigkeit der freien Meinungsbildung. Damit grenzt sich der DTB ab vom WUDE-Moralkodex, der in der Taijiquan-Qigong-Szene weit verbreitet ist. Dessen traditionellen Vorgaben verpfllichten auf Gehorsam und Loyalität.


DDQT-Ethikrichtlinien in den Fachbereichen

Ethik / Moral für den Fachbereich Taijiquan (Martial Arts Virtue)

Spezielle Moral-Vorgaben existieren seit langem im Tai Chi Chuan (Taijiquan). Altmeister Yang Chengfu hatte für seine Schüler und ihre Organisationen einen "Wude-Moralkodex" etabliert. Er formulierte Gebote für die Moral der Kampfkunst, die viele Praktizierenden bis heute als "Ethische Hausordnung" für ihre Schulen nutzen. Siehe dazu Ethikrichtlinien Taijiquan.

Ethik / Moral für den Fachbereich Qigong 1

Die u. a. in der Yang-Familie überlieferte traditionelle Richtschnur für die "Qi-Kraft" haben das heutige Qigong stark geprägt. Meister Yang hatte in seinen Kommentaren zu den Taiji-Prinzipien ja eine klare Grenze gezogen zwischen dem "wahren Qi" und dem "Äußeren Qi", dem er jeden Wert absprach. Siehe dazu die Kritik Ethikrichtlinien Qigong.

Satzungsgemäß ist der QDD ev als Sachwalter für Qigong in Deutschland beauftragt mit Förderung und Verbreitung dieser chinesischen Gesundheitsübungen.  Häufig reicht die Übe-Praxis vieler Qigong-Treibender hinein in spirituelle Bereiche des Erlebens und Seins (siehe den Artikel Spiritualität und Qigong). Auch auf diesem Gebiet setzt sich der Dachverband dafür ein, nicht Vertretern von Heilslehren das Feld zu überlassen.

Etwaige Mängel und Defizite bzgl. Verantwortungsbewußtsein oder bzgl. Ethik / Moral sollten vermieden werden. Auch hier ist es begrüßenswert, daß der Vdek nun eigene, westliche Kriterien einfordert - welcher Versicherter von Krankenkassen möchte schon von einem Qigong-Guru indoktriniert werden? In China gilt vielen der Titel "Qigong-Meister" heutzutage als Schimpfwort - aufgrund der zahlreichen Betrügereien mit angeblichen Heilungen.

Ethik / Moral für den Fachbereich Qigong 2

Qigong-Praktizierende sind besonders sensibel, wenn es um moralische Ansprüche in der Szene geht. Qigong hat eine grundlegende Beziehung zu spirituellen Aspekten (siehe dazu das Dossier Qigong und Spiritualität von DTB-Chefausbilder Dr. Langhoff). Viele möchten ihrem Lehrer Respekt und Vertrauen entgegenbringen und sind aufgeschreckt durch chinesische Berichte über angebliche Qigong-Meister, die sich als Scharlatane entpuppten. Gurus als Qigong-Lehrer wünschen sich wohl die wenigsten.

Wer sich für dieses Spannungsfeld interessiert, wird die DDQT-Richtlinien mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgen. Viele haben bemerkt, daß der Krankenkassen-Verband Vdek seine Prüfverfahren für Qigong-Lehrende weiter verschärft hat und außerdem Szene-Organisationen aus dem ZPP-Leitfaden entfernt hat. Für die Zukunft sind damit Transparenz und Verbraucherschutz verbessert worden. Dies wiederum mindert die Gefahr, daß Lehrende Esoterik, Okkultismus oder selbstgebastelte "Qi-Welten" an Laien weitergeben.

DDQT-Mitglieder

Dies ist ein Beitrag von DTB-Vorstand Dr. Stephan Langhoff. Zu Anfragen zum  Thema "DDQT-Mitgliedschaft" nimmt er gern und oft Stellung - so kann Verwechslungen und Irrtümern entgegenwirkt werden. Einen Bericht mit den wichtigsten Klarstellungen gibt es hier: DDQT-Mitglieder, DDQT-Mitgliedschaft.


Anmerkungen

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Zitat (https://ddqt.de/wir-ueber-uns/ethikrichtlinien/)

Die Grundhaltung im Umgang miteinander ist gekennzeichnet durch Achtung, Respekt, Wertschätzung und Aufrichtigkeit gegenüber jeder Person, unabhängig von Alter, Geschlecht, ethnischer Herkunft, Kultur, Status, sexueller Orientierung, Weltanschauung und Religion sowie den jeweiligen Methoden und Arbeitsansätzen.

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Statuten-Updates hier: Ethikrichtlinien des DDQT für die Taijiquan-Qigong-Szene


Dokumentationen

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Quelle: DTB-Doku: Deutscher Dachverband für Qigong und Taijiquan e.V. DDQT.

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 Abgrenzung des QDD ev: Der "Deutsche Dachverband für Qigong und Taijiquan (DDQT)" vertritt als Lobby-Organisation eigene Qualitätsstandards für Lehrer-Ausbildung der Fachbereiche Taijiquan und Qigong. Der "Qigong-Dachverband Deutschland ev (QDD)" garantiert als DTB-Gründungsmitglied dessen Allgemeine Ausbildungsleitlinien (DTB-AL). Damit grenzt er sich ab vom DDQT. DDQT-Ausbildungsleitlinien werden vom Tai-Chi-Qigong-Dachverband DTB nicht anerkannt für Aus- und Fortbildung. Da sie enger gefaßt sind als es im DTB-Qualitätsmanagement vorgegeben ist, werden sie nicht anerkannt für Stunden-Anrechnung. Quelle: Ausbildungsleitlinien Tai Chi (Taijiquan) und Qigong.

Taijiquan-Qigong-Ausbildungen in Deutschland

Es ist zugegebenermaßen sehr schwierig, für alle Praktizierenden meditativer Gesundheitsübungen aus China hochwertige paßgerechte Standards zu bieten. Die Sonderrolle des DTB-Dachverbands ist hierbei der Verzicht auf "Qi-Erklärungsmodelle" und Esoterik. Dreh- und Angelpunkt bildet Faszien-Arbeit, Ideologie-Freiheit und Wissenschaft. Damit ist eine Abgrenzung zu Szene-Instituten und ihren Vereinigungen gegeben. Weiterlesen: DDQT-Ausbildungen.

 

 

 

 

 

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